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Da die Glasfasertechnik ähnlich komplex der Hochfrequenztechnik ist, versuche ich das Thema so zu beleuchten, dass es auch Bürger ohne Fachausbildung einigermaßen verstehen kann.
Ich verstehe zwar nicht alles, was in wissenschaftlichen Veröffentlichungen zur Glasfaser geschrieben und gerechnet wird, kann jedoch durch meinen technischen Hintergrund einige Aspekte erfassen und Ihnen vermitteln.
Natürlich ist es provokant, zu behaupten, es gäbe überhaupt keine Dämpfungsverluste bei der GF-Technik. Auch hier sind der Reichweite eines Glasfaserkabels gewisse physikalische Grenzen gesetzt, die jedoch bei den mir bekannten Fasertypen weit(!) über denen eines Kupferkabels und (V)DSL liegen.
Der POP (engl. Point of Presence) ist der „graue Verteilerkasten“ für das gesamte GF-Netz eines Ortsteils und wird pro Ort auch nur einmal benötigt:
In unserem Anwendungsfall spielt es nämlich keine Rolle, wo im / am Ort der Glasfaser-POP steht und wie weit dieser vom eigenen Haus entfernt ist!
Bei 1 Gigabit (1.000 MBit) Bandbreite darf z.B. die Entfernung zwischen dem eigenen Haus / der Wohnung und dem POP auch problemlos im 2-stelligen Kilometerbereich liegen, das Signal muss hierfür nicht weiter „aufbereitet“ werden. Es kommt im Prinzip nur darauf an, welches Glasfaserkabel mit welcher Elektronik verwendet wird.
Das bedeutet u.a., dass Liegenschaften die weiter von einem Hünstetter Ortsteil entfernt sind, aus technischer Sicht trotzdem problemfrei mit dem schnellen Internetanschluss via Glasfaser versorgt werden können.
Bei Glasfasern entstehen die größten Dämpfungen u.a. beim sog. Spleißen (dem Verbinden von Kabeln) und beim Anbringen der Stecker. Die Werte sind aber immer besser als beim Kupferkabel!
Erinnern wir uns uns an das Frequenzverhalten und die Dämpfungsverluste im Kupferkabel:
(Quelle: https://www.itwissen.info/VDSL2-VDSL2.html)
VDSL2 bietet die maximal (theoretisch) mögliche Geschwindigkeit von 250 MBit nur, sofern weniger als ca. 200m–250m Leitungslänge zwischen Haus und DSLAM (der „graue Verteiler“) liegen.
Bei etwa 500m Leitungslänge sind es dann nur noch etwa 130–150 MBit, bei 1,5 km ca. 30–50 MBit und so weiter. Der Bandbreitenverlust ist nicht linear (gleichbleibend), sondern er fällt exponentiell.
Beispiel:
In meinem konkreten Fall beträgt die Leitungslänge nach Angabe der Telekom-Techniker 8,5km (!) via Direktverbindung nach Idstein. Zum DSLAM in der Nähe des Ortskerns von Görsroth waren keine Adern mehr frei.
Was bei mir ankommt, sind magere 3 MBit.
Nicht ganz frei von Sarkasmus muss ich aber positiv anmerken: Ich habe keinerlei Schwankungen der Geschwindigkeit hinzunehmen, auch wenn alle anderen gleichzeitig im Internet surfen.
Mit einem Glasfaseranschluss, der aus Idstein käme, könnte ich trotz der hohen Entfernung 1 Gigabit Bandbreite haben.